Fleischersatz unter der Lupe

Vermeintlich gesunde Lebensmittel haben eines gemeinsam: sie sehen gesund aus und verführen zur Kaufentscheidung: „Kauf mich, kauf mich, ich bin gut für dich“ 😉

Ob sie wirklich gut sind oder nur so aussehen, das ist ganz einfach herauszufinden. Einmal umdrehen und die Etikette lesen. Anhand der Zutaten und der Nährwerttabelle findest du ganz schnell heraus, ob Marketing oder echt.

Das vegane „Sojageschnetzelte“ habe ich mal für dich unter die Lupe genommen:

Die Zutaten für dich erklärt

In den Zutaten ist Wasser an erster Stelle, dh. ca. 70% davon sind Wasser. Das ist erstmal nicht gut oder schlecht, aber ein stolzer Preis für so viel Wasser. Nämlich 24,94€ pro kg!

Gefolgt von konzentriertem Sojaprotein, was nach starker Verarbeitung klingt. Pflanzliche Öle: Sonnenblume – bringt viel Omega6, welches zu vermeiden ist, weil wir meistens viiiiiel zu viel davon essen, und Raps – das wertvolle Omega3 Fettsäure enthält, die gut sind, aber in diesem Produkt wird wohl kaum die kaltgepresste, hochwertige Variante enthalten sein. Also stark verarbeitet, wobei die Omega3 Fettsäuren dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Essig, ok. Zusatzstoff, Säureregulator: Kaliumhydroxid. An sich nicht unbedingt schlecht, aber braucht es nicht, wenn die Ernährung natürlich gesund sein soll.

Hefeextrakt – das ist ganz etwas anderes wie meine heißbeliebten Hefeflocken, die ich immer empfehle. Hefeextrakt ist ein Konzentrat der löslichen Bestandteile von Hefezellen. Hefezellen stark verarbeitet, damit ihre Inhaltsstoffe, die natürlich als Geschmacksverstärker wirken, verstärkt werden. An sich noch ok, aber man kann sich an dieser Stelle die Frage stellen, wie das Produkt schmecken würde, wenn dieser „natürliche“ Geschmacksverstärker nicht enthalten wäre…

Tamari Soße, verwende ich bei meinen Rezepten auch sehr oft und gerne. Ich verwende eine qualitativ hochwertige Tamari Soße, z.B. von Arche. Das ist eine natürlich fermentierte Sojasoße, die einen langen Gärprozess hinter sich hat. Im Gegensatz dazu gibt es auch industriell, schnell hergestellte Sojasoßen, die mithilfe von Salzsäure in wenigen Stunden fertig sind. Die natürliche Fermentation fehlt. Welche hier verwendet wurde, kann ich dir nicht sagen…

Maisstärke – daran habe ich nichts auszusetzen. Die wird in diesem Fall als Verdickungsmittel genutzt, ganz ähnlich, wie wenn du zu Hause auch Soßen andickst. Ebenfalls Salz – alles ok.

Aroma – jetzt weißt du auch, wo der Geschmack herkommt. Sobald einmal „Aroma“ auf der Packung steht, dann ist es das, was du schmeckst. Die restlichen Zutaten runden nur mehr ab. Aroma bedeutet standardisierter Geschmack, ein künstlicher Geschmack. Oft brauchen unsere Geschmacksnerven Zeit sich davon abzugewöhnen und die herrliche Fülle an natürlichen Geschmäckern wieder zu schmecken.

Gewürze, Knoblauch, Chili, Paprika, Zimt, Ingwer – alles ok! Gewürze werten dein Essen auf jeden Fall auf. Sie unterstützen in diesem Produkt das Aroma.

Tomatenpulver – das ganze braucht etwas Farbe, damit es nicht fad aussieht. Ich verwende in meinen Rezepten auch sehr gerne Tomatenmark, da habe ich konzentrierte Farbe und viel Lycopin, ein starkes Antioxidans, das ganz natürlich in der Tomate vorkommt.

Leinmehl – wahrscheinlich eingesetzt, damit es Wasser bindet. Leinmehl ist eine sehr gute Zutat, die ich auch regelmäßig verwende, z.B. im Kuchen. Leinmehl entsteht als „Pressabfall“ bei der Herstellung von Leinöl.

Farbstoff: Paprikaextrakt. Es war doch nicht so viel Tomate drinnen, dass es für eine schöne Farbe gereicht hätte… Vielleicht war mehr Tomate zu teuer und Paprikaextrakt günstiger. Ich sag ja nur, bei 24,94 €/kg ist es natürlich wichtig, den Gewinn zu maximieren.

Meine Tipps für dich

✅ Verwende hochwertiges, kaltgepresstes Rapsöl, um dein Omega3 Verhältnis aufzuwerten. Verwende es immer kalt, erhitze es nicht.

✅ Verwende in deinen Rezepten Hefeflocken, die bringen viele B-Vitamine mit und verstärken ganz natürlich den guten Geschmack. Hier findest du ein Beispiel, wie du Hefeflocken im Reis verwenden kannst.

✅ Verwende statt dieses stark verarbeitenden Produkts lieber einen Tofu, Natur oder geräuchert. Da hast du auch Sojaprotein, was an sich ja ein gutes Protein ist, und würze ihn selbst . Mit viel Zwiebeln, Paprika, geräucherter Paprika und hochwertiger Sojasoße. Das schmeckt echt mega. Ich nenne diese Variante BBQ Tofu. 😊 Ist in 10 min gekocht und schmeckt auch nicht Vegetariern.

Das Geheimnis gesunder Ernährung, das sind nämlich die Zutaten.

Wenn du die richtigen verwendest, dann ist gesunde Ernährung ganz einfach. 😊

In meinem kostenlosen Onlineworkshop am 16. März um 20:30 Uhr zeige ich dir, wie gesunde Ernährung einfach werden kann. Wie Vollkorn, Hülsenfrüchte und Gemüse ganz natürlich Einzug in deine Küche erhalten können.